Ein Tag in Venedig

Ein Tag in Venedig
Venedig

Venedig – die Traumstadt mitten im Wasser. Es gibt kaum eine Stadt in Europa, deren Namen so viele Emotionen und Träume hervorruft wie diese Stadt im Herzen von Italien. Diese faszinierende Mischung aus Geschichte, Kultur, Kunst und Romantik gibt es nur an wenigen Plätzen unserer Welt. Kann man die Stadt umfassend erkunden, wenn man nur einen Tag für Venedig zur Verfügung hat?

Vor meiner ersten Reise nach Venedig vor vielen Jahren war ich eher in der Erwartung, dass vielleicht diese romantischen Vorstellungen einer Traummetropole beim ersten Besuch enttäuscht werden. Aber es trat nicht ein. Schon in den ersten Minuten des Bummels durch die schmalen Gassen, beim Überqueren der ersten Brücke über einem der über 175 Kanälen war ich gefangen von dem Zauber dieser Stadt.

Ich bin oft gefragt worden, wie lange man für eine Reise nach Venedig einplanen sollte. Diese Frage lässt sich nicht so einfach beantworten, da ein jeder Besucher seine eigenen Vorstellungen und Ziele hat. Natürlich sollte man sich so viel Zeit in Venedig gönnen, wie man sich nehmen kann. Allerdings kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass auch ein kurzer Abstecher für ein bis zwei Tage, z.B. bei einer Rundreise durch Italien, sehr lohnenswert sein kann. Dabei muss man auch nicht unbedingt direkt in der Altstadt übernachten, da die Preise für Hotelübernachtungen besonders in der Hochsaison sehr hoch sind. Die Anfahrt zu den manchmal in kleinen Gassen gelegenen Hotels ist oft nicht einfach und das Tragen der Koffer kann sich dann doch zu einem kleinen sportlichen Ereignis entwickeln.

Deutlich preiswerter sind in der Regel Hotels auf dem Festland, z.B. in Mestre oder Campalto. Die Entfernungen nach Venedig betragen nur wenige Kilometer und die Bus- und Zugverbindungen in die Innenstadt von Venedig sind sehr gut.

Bei meinem letzten Besuch sind wir an einem sonnigen Oktobertag gegen 14 Uhr in Mestre eingetroffen, anschließend mit dem Linienbus nach Venedig gefahren und gegen Mitternacht wieder im Hotel in Mestre gewesen. In diesen 10 Stunden konnte man sehr viele Sehenswürdigkeiten sehen und Eindrücke sammeln.

Begleiten sie mich einfach kurz auf dieser Tour in einem Zeitraffer.

Mit dem Bus zur Piazzale Roma in Venedig

Kanal

Der Linienbus bringt uns bis zur Piazzale Roma, einem Platz am Rande des historischen Venedig. Schon die Anfahrt zur Lagunenstadt ist ein Erlebnis, besonders wenn es die erste Reise nach Venedig ist. Der Piazzale Roma ist ein belebter Platz – der Busbahnhof, der nahe Zugbahnhof und die Anlegestelle der Wassertaxis, alles kommt hier zusammen.

Der Platz ist der ideale Startpunkt für unseren Spaziergang durch Venedig.

Entspannter Bummel vom Piazzale Roma zum Piazza San Marco

Natürlich haben wir uns im Hotel eine Stadtkarte geben lassen, oder noch besser, wir haben uns bereits in Deutschland einen Stadtführer gekauft. Es gibt in Venedig, abgesehen von Wasserstraßen, nur eine einzige richtige Straße. All die anderen Wege sind Gassen, meist sehr romantisch und schmal.

An fast allen Kreuzungspunkten oder Ecken sind Schilder angebracht, die den Touristen die Wege zu den wichtigsten Punkten in Venedig zeigen. Daher muss man sich nicht zwingend an einen bestimmten Weg halten. Es ist am schönsten, wenn man sich auch ein wenig treiben lässt. Wirklich verirren kann man sich nicht.

Gassen und Brücken

Empfehlenswert ist ein Stadtbummel vom Busbahnhof zum Markusplatz, den man natürlich unbedingt bei einem Tagesausflug gesehen haben muss. Auf diesem Weg durch die Altstadt passiert man am auf halben Wege am besten die Rialtobrücke über dem Canal Grande.

Man kommt ohnehin unweigerlich über viele kleine Brücken, durch kleine Gassen, schönen Plätzen, an unzähligen Strassenrestaurants, wunderbaren alten Häusern und Fassaden vorbei. Es ist müßig, darüber zu philosophieren, welche davon am schönsten sind.

Rund um Rialto

Rialto

Der Rialto ist das Herz des Stadtteils San Polo. Dies ist die eigentliche Keimzelle des alten Venedigs. Von hier aus hat sich die Stadt erweitert. Neben dem Markt ist die Rialto-Brücke das Wahrzeichen dieses Teils von Venedig.

Kaum eine Postkarte von Venedig kommt ohne dieses Foto aus. Hier am Canale Grande kann man unzählige Boote und Gondeln beobachten oder einfach selbst eine Tour unternehmen.

Es ist nicht unbedingt billig, aber mehr Romantik können sie ihrer Partnerin an diesem Tag kaum bieten.

Je nach Weg und Verweildauer an einzelnen Plätzen muss man 2 – 3 Stunden bis zum Markusplatz einplanen.

Piazza San Marco – der Markusplatz

Der Markusplatz ist nicht nur das Herzstück des Stadtteils San Marco, er ist sicher auch der bekannteste Platz, der sich mit dem Namen Venedig verbindet. Man muss ihn gesehen haben, mit all den ehrwürdigen Gebäuden, den tausenden an Touristen und Tauben. Hier spürt man den Pulsschlag von Geschichte und Kultur, besonders wenn man die Chance hat, an einem Konzert der Klassik oder Moderne teilzunehmen. Aber selbst dann, wenn keine große Veranstaltung stattfindet, wird man besonders in den Abendstunden mit kleinen Konzerten an verschiedenen Punkten des Platzes unterhalten.

Man sollte auf jeden Fall einige Zeit am Abend an diesem faszinierenden Platz verbringen. Das Flair ist unbeschreiblich und wenn man, wie ich, noch ein Fotostativ dabei hat, dann gelingen vielleicht auch noch ein paar schöne Nachtaufnahmen.

Markusplatz

 

 

Nacht in Venedig

Den Rückweg zum Busbahnhof tritt man am besten mit einem der Linienschiffe an. Da diese alle paar Hundert Meter anhalten dauert dies zwar ein Weilchen, aber man kann sich dann den doch recht langen Fußweg ersparen.
Es endet ein wunderschöner Tag in Venedig.