Ausrüstung zum Wandern auf Kreta
Für Wanderungen auf Kreta oder anderen griechischen Inseln gelten die gleichen Hinweise zu Ausrüstung und mitzuführenden Hilfsmitteln wie auch für andere Bergtouren in warmen Regionen.
Die kretische Bergwelt ist teilweise sehr rau und zerklüftet und besonders die Touren durch Schluchten mit teilweise feuchtem Boden oder Gestein verlangen eine gute und solide Ausrüstung.
Die starke Sonneneinstrahlung zu fast allen Jahreszeiten und die oft viele Stunden dauernden Wanderungen ohne Einkehrmöglichkeit erfordern eine gute Vorbereitung und das Mitführen von ausreichend Wasser, Nahrung, Sonnenschutz und Kartenmaterial.
Hier sind ein paar detailliertere Tipps zur Vorbereitung der Wanderungen auf Kreta.
Wanderschuhe und Strümpfe
Auch wenn man größtenteils gut sichtbare und begehbare Wege vorfindet so gehören gute und feste Wanderschuhe zur Ausrüstung. Man sieht leider immer noch zu oft Wanderer, die mit Sandalen starten, da sie doch eigentlich nur einen kurzen Ausflug in die nahe Umgebung machen wollten. Dann geht man doch noch ein wenig weiter in die nächstgelegene Schlucht und ist sich oft der damit verbundenen Gefahr auf Grund der fehlenden Trittsicherheit bewusst. Also bitte auf festes und möglichst schon vorher erprobtes und eingelaufenes Schuhwerk achten. Die Sohle sollte fest sein und das Profil für Wanderungen auch auf feuchtem Gestein, wie es in Schluchten oft vorkommt, geeignet sein.
Die Schuhe sollten möglichst über die Knöchel hinaus gehen. Dies gibt zusätzliche Trittsicherheit und auch etwas Schutz gegen eventuelle Schlangenbisse, auch wenn dies auf Kreta eher selten passiert.
Oft unterschätzt wird auch die Wahl der richtigen Socken oder Strümpfe. Meist entstehen die gefürchteten Blasen nicht durch das ungünstige Schuhwerk, sondern durch reibende Strümpfe. Rutschende Socken oder auch eine ungünstige Naht in derselben kann zur Qual und im schlimmsten Fall zum Abbruch der Wanderung führen. Es gibt spezielles nahtloses Strumpfwerk und die kleine Mehrinvestition macht sich schnell bezahlt.
Der Rucksack
Ein gut zu tragender und fest sitzender Rucksack ist ebenfalls eine wichtige Voraussetzung, die nicht nur für Wandertouren auf Kreta gilt. Stabil und gut gepolstert sollte er sein, guten und schnellen Zugriff auf oft benötigte Dinge wie Wasserflasche und Fotokamera erlauben und natürlich Rücken und Schultern schonen. Es gibt eine riesige Auswahl an guten und weniger guten Rucksäcken im Fachhandel. Eine kurze Recherche nach Erfahrungstipps und Rezensionen im Internet und anschließende persönliche Beratung und Auswahl im Fachmarkt um die Ecke ist da sicher der beste Weg.
Kopfbedeckung und Sonnenschutz
Wer im Sommer schon längere Wanderungen in Südeuropa gemacht hat der wird dies wohl kaum ohne geeignete Kopfbedeckung wiederholen. Sonnenschutz ist eine wichtige Voraussetzungen bei allen Wandertouren auf Kreta. Dies gilt im Prinzip für alle Jahreszeiten, aber natürlich besonders für die Sommermonate. Die Gefahr eines Sonnenbrandes oder auch eines Sonnenstichs ist in allen Höhenlagen auf Kreta sehr hoch. Sonnenschutzmittel mit möglichst hohem Lichtschutzfaktor sollten selbstverständlich sein. Das wiederholte Auftragen während längerer Wanderungen gehört auch zum Pflichtprogramm, besonders wenn man noch nicht an die Sonnenbestrahlung gewöhnt ist oder einen gefährdeten Hauttyp hat.
Ein Hut oder ein Cap, welches nicht zu eng oder klein gewählt sein sollte, leisten sehr gute Dienste in Bezug auf Sonnenschutz des Kopfes. Helle Farben der Kopfbedeckung vermeiden ein zu starkes Erhitzen derselben.
Eine Sonnenbrille kann ebenfalls sehr gute Dienste leisten und dient dem Schutz der Augen vor dem grellen Sonnenlicht, aber durchaus auch vor Staub oder Ästen.
Wasser und Nahrung
Absolut selbstverständlich und doch immer wieder unterschätzt: Der Wasserbedarf bei Wanderungen auf Kreta. Die oft unvermeidliche Hitze und die körperlichen Anstrengungen während solcher Wanderungen in den südeuropäischen Regionen lassen den Wasserbedarf des Körpers sehr in die Höhe schnellen. Auf einigen Wanderungen gibt es zwar Bäche oder auch Einkehrmöglichkeiten, aber man sollte sich niemals nur darauf verlassen.
Einen warmen Pullover einstecken – trotz Hitze
Wenn man bei 30°C im Tal steht und den Aufstieg in die Berge vorbereitet mag man es oft nicht glauben, aber oben auf den Berghöhen kann es ziemlich kühl und windig werden. Ein Pullover oder ein ähnlich geeignetes warmes Kleidungsstück gehört daher in jedem Fall in den Rucksack. Eine Unterkühlung mit anschließenden grippalen Effekten könnte den Wanderurlaub sonst sehr schnell beenden.
Handy
Bei jungen Leuten ist es eine Selbstverständlichkeit: Keinen Schritt ohne Handy gehen. Auf langen Wanderungen im einsamen Gelände kann das Handy überlebenswichtig sein. Neben der Kommunikationsmöglichkeit mit anderen Wanderern, die vielleicht einen alternativen Weg laufen, kann man mit dem Handy im Ernstfall schnell Hilfe anfordern. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass man die notwendigen Telefonnummern bereits vorliegen hat oder am besten bereits gespeichert hat. Die örtlichen Rufnummern von Bergrettungsdienst und Polizei bekommt man überall genannt und daher sollte man sie sich zu Beginn des Wanderurlaubs gleich abspeichern.
Navigation und Kartenmaterial
Der Weg der Wanderung sollte gut geplant sein. Erkundigungen in Reiseführern oder Wanderführern helfen bei der richtigen Vorbereitung. Dazu gehört auch eine reale Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit an Hand von Karten, Höhenprofilen und Vergleichsdaten anderer Wanderer.
Es geht nichts über eine gute Wanderkarte von Kreta und einen Kompass. Der Maßstab der Wanderkarte sollte geeignet genug sein, um sich auch im unwegsamen Gelände an bestimmten markanten Punkten auf Karte und in Realität orientieren zu können.
Tragbare Navigationsgeräte oder entsprechende Programme oder Apps für Handys können sehr hilfreich sein und viele Wanderer bevorzugen diese moderne Variante der Kartentechnik. Sollte allerdings der Akku dem Ende entgegen gehen oder der GPS-Empfang verschwinden dann freut man sich garantiert über die Wanderkarte, die man zur Sicherheit eingesteckt hat.
Taschenlampe und akustisches Warnsignal
Eine Taschenlampe gehört zur Pflichtausrüstung eines Langstreckenwanderers oder Bergwanderers. Man kann sich immer mal mit der Dauer einer Wanderung verschätzen und gerade im Frühjahr oder Herbst bricht dann die Dunkelheit plötzlich herein. Sollte man in eine Notsituation geraten, dann kann die Taschenlampe auch als Signalgerät eingesetzt werden, um Kontakt mit potentiellen Helfern aufzunehmen. Dafür ist auch das Mitführen einer einfachen Trillerpfeife oder eines anderen akustischen Warnsignals sinnvoll. Für eine Trillerpfeife findet man wahrlich immer Platz im Rucksack.
Je nach Größe der Taschenlampe sollte man genügend Batterien mitführen oder wenigstens dafür sorgen, dass man bei Antritt der Wanderung eine vollgeladene und funktionstüchtige Lampe mit sich führt.
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